Die sportliche Trüffelsuche
Im zweiten Teil unserer Serie zur Nasenarbeit beschreibt Rita Bernigau die Trüffelsuche, die in Deutschland in freier Wildbahn zwar nicht erlaubt, aber als sportliches Event groß im Kommen ist.
Die Nasenarbeit mit Hunden in jeder Form ist seit vielen Jahren meine große Leidenschaft. Vor sechs Jahren hatte ich das Glück, einen Lagotto Romagnolo, auch bekannt als italienischer Wasserhund oder „Trüffelhund“, zu bekommen. Die Leistung, die seine Nase vollbringt, ist tatsächlich phänomenal und so habe ich ihm und mir vor vier Jahren einen Trüffelkurs in der Schweiz bei Denise Stalder an der „Trüffel Akademie Schweiz“ gegönnt, mit großem Erfolg. Es war beeindruckend, wie schnell die Hunde verstanden haben, was sie suchen sollen und wie schnell sie das Gelernte umsetzen. Nebenbei bemerkt, hatten wir anschließend außerordentlich leckere Trüffelpasta.
Tiere als Trüffelsucher
Auch Insekten dienen der Suche nach dem kostbaren Gut. Die sogenannte Trüffelfl iege legt ihre Eier über den Trüffeln ab. Die Trüffel sollte ausgegraben werden, bevor die Maden geschlüpft sind und selbst die Trüffel verspeisen.
In Russland waren es früher Bären, die zur Suche eingesetzt wurden, auf Sardinien sind es heute noch Ziegen.
1720 kamen durch August den Starken die ersten Trüffelhunde nach Deutschland. Hunde sind aufgrund ihres enormen Geruchs-sinns und des „Stereo-Riechens“ besonders dafür geeignet, die unterirdisch wachsenden Pilze zu orten. Vor allem der Lagotto Romagnolo hat sich einen Namen als Trüffelhund gemacht und hilft auf Trüffelplantagen in ganz Europa.
Die ersten Schritte zur Trüffelsuche
In die Trüffeldummys werden Wattetamponagen mit Trüffelöl gesteckt. Foto: Rita Bernigau
Hund. Alternativ wird das Interesse des Hundes an dem Geruch geklickt und somit konditioniert.

Der Anbau von Trüffeln auf sogenannten Trüffelplantagen ist weit verbreitet und nimmt kontinuierlich zu. Hierfür werden Trägergewächse herangezogen und Trüffelbäumchen mittlerweile sogar über das Internet gezogen. Die Trüffeln leben u.a. in Symbiose mit der Eiche oder der Haselnuss und sind in Deutschland häufiger zu finden, als man denkt. Sie helfen den Bäumen beim Leben auf nährstoffarmen und kalkhaltigen Böden.
Trüffeln anzeigen auf Zeit
Die sportliche Trüffelsuche im Carré von 5 m x 5 m. Foto: Rita Bernigau
Feld. Der Richter gibt das Feld frei und startet die Stoppuhr. Der Hund wird mit einem vorher festgelegten Startkommando in die Flächensuche geschickt. Richter und Halter bleiben außerhalb der Begrenzung. Sobald der Halter sieht, dass sein Hund einen Fund anzeigt, muss er schnell zu seinem Hund hingehen, den Hund belohnen und das Dummy ausgraben, die Grasnarbe verschließen und den Fund zum Richter bringen, der die Zeit für diese Suche stoppt und notiert. Der Hund wird dann motivierend in die weitere Suche geschickt. Sind alle Trüffeldummys gefunden, werden die Zeiten addiert. Sie ergeben im Vergleich zu den anderen Teilnehmern das Ranking.
- Unsportliches Verhalten
- Betreten eines Konkurrenzfeldes durch den Hund
- Mehr als 5 falsche Anzeigen
Die notwendigen Vorlagen für das Training der sportlichen Trüffelsuche kann man von der Homepage der „Trüffel Akademie Schweiz“ downloaden (www.trueff elkurs.ch).
Es ist immer wieder erstaunlich, was die Hundenase zu leisten vermag. Die sportliche Trüffelsuche eignet sich zur artgerechten Beschäftigung und zur Auslastung des Hundes und fördert die Beziehung zwischen Hund und Halter. Zudem entfacht die sportliche Trüffelsuche bei so manchem den Ehrgeiz, schneller und besser zu sein, eben „Erster“ zu werden.