Der Familienhund - Das Kundenmagazin der BHV-Hundeschulen

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Knigge für Hundehalter

erschienen am 17. Juni 2019
Foto: Robert Hell
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Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Hundehaltern und Nichthundehaltern, aber auch Streit zwischen Hundehaltern ist nichts Ungewöhliches. Warum das so ist und was jeder selbst tun kann, um das Miteinander zu verbessern, beschreibt Hundetrainerin Heike Daniel.

Wir Hundehalter sind leider ziemlich in Verruf geraten, die Zahl der Giftköder-Meldungen nimmt zu. Oft kommt es auch zu unschönen Auseinandersetzungen zwischen Hundehaltern und Nichthundehaltern oder auch unter den Hundehaltern.

Die Zahl der Hundebesitzer steigt in den letzten Jahren stetig und viele Familien halten inzwischen mehr als einen Hund. Besonders an dicht besiedelten Orten sind so die Konflikte vorprogrammiert.

Würden wir alle etwas mehr aufeinander Rücksicht nehmen, dann müsste es gar nicht erst so weit kommen.

In den Hundeschulen des BHV, des Berufsverbandes der Hundererzieher/innen und Verhaltensberater/innen, ist Rücksichtnahme ein wichtiges Thema in den Gruppenstunden. Von der Welpenstunde bis zum Training der fortgeschrittenen Teams werden die Hundehalter angeleitet, wie sie rücksichtsvoll mit ihrem Hund durch den Alltag gehen können. Auch beim BHV-Hundeführerschein wird von den Prüfern während der Prüfung auf diesen Gesichtspunkt großen Wert gelegt.


Etikette für Hundehalter

Richtige Einschätzung des eigenen Hundes

Das klingt banal, ist es aber gerade im ganz normalen Alltag nicht. Jeder Hund ist ein ganz individuelles Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und seinen ganz eigenen Strategien, mit verschiedenen Umweltsituationen umzugehen.
 
Hier sind wir als Hundehalter gefordert, wir müssen die Signale, die unser Hund aussendet, lesen und einschätzen können, um gelassen mit unserem Hund durch den Alltag gehen zu können.

Es ist wichtig für uns, zu wissen, wie unser Hund zum Beispiel auf Jogger, Kinder oder entgegenkommende Hunde reagiert. Wie sieht unser Hund aus, wenn er ängstlich oder überfordert ist? Welche Stresssignale sendet mein Hund? Andere Personen oder andere Tiere dürfen sich nicht von unserem Hund belästigt fühlen.

Zeigt unser Hund Probleme bei Begegnungssituationen, bellt er oder springt in die Leine, dann hilft es, als erste Managementmaßnahme mehr Distanz zu den entgegenkommenden Menschen oder Tieren einzuhalten.

Durch den Besuch einer Hundeschule, die mit den Lernmethoden der positiven Verstärkung arbeitet und die Bedürfnisse von Mensch und Hund berücksichtigt, lernt unser Hund, in diesen Situationen ein neues von uns erwünschtes Alternativverhalten zu zeigen. Wir lernen, warum unser Hund in bestimmten Situationen mit aggressivem Verhalten reagiert und wie wir ihm helfen können, entspannter durch den Alltag zu gehen.
 

Die Leine bleibt dranAdobeStock 107017456Lebewesen sind unberechenbar. Die Leine dient der Sicherheit und dem Respekt gegenüber anderen. Egal wie gut der Hund erzogen ist. Foto: © DoraZett – stock.adobe.com

In geschlossenen Ortschaften und Siedlungen, an Straßen und im Umfeld von Schulen und Kindergärten bleibt unser Hund an der Leine. Auch ein wohlerzogener Hund kann sich erschrecken und ungewollt einen Satz auf die Fahrbahn machen und dort einen Unfall verursachen oder plötzlich hinter einer Katze oder einem Eichhörnchen herlaufen oder den Duft einer läufigen Hündin in die Nase bekommen und hinterherlaufen.

Bin ich außerhalb von Ortschaften unterwegs, gilt die jeweilige Regelung der Stadt oder Ortsgemeinde oder das jeweilige Landeswaldgesetz. In vielen Gemeinden gilt im Außenbereich die Regelung, dass Hunde rechtzeitig angeleint werden müssen, sobald jemand entgegenkommt.

In Naturschutzgebieten und zu den Brut- und Setzzeiten gilt generelle Leinenpflicht. Hier kann ich meinem Hund durch eine Schleppleine etwas mehr Bewegungs-freiheit verschaffen.

Auch an einer Schleppleine kann mein Hund viel Spaß haben und spannende Dinge gemeinsam mit seiner Bezugsperson auf dem Spaziergang erleben.


Freilauf nur in erlaubten Bereichen

In vielen Städten gibt es Hundefreilaufflächen, dort dürfen Hunde unbeschwert toben und rennen. Aber auch hier gilt es, seinen Hund im Auge zu behalten und die Hundebegegnungen zu beobachten, damit es nicht zu Konflikten kommt. Nicht jeder Hund hat Spaß daran, mit fremden Hunden zu toben, auch da ist es wichtig, seinen eigenen Hund zu kennen und ihn richtig einschätzen zu können.

Wohnen wir mit unserem Hund ländlich und gehen regelmäßig im Wald oder in der Flur spazieren, dann achten wir darauf, dass unsere Hunde auf den Wegen bleiben und dass keine Wildtiere zu Schaden kommen. Kommt uns jemand entgegen, dann leinen wir unseren Hund an. Grundsätzlich lassen wir unseren Hund nur frei laufen, wenn er gut auf seinen Rückruf hört. Klappt dies noch nicht so gut, dann ist die Schleppleine wieder ein schönes Hilfsmittel, um abgesichert mit unserem Hund den Rückruf zu trainieren.
 

Hunde und Hormone

Läufige Hündinnen gehören an die Leine, denn gerade in der Läufigkeit neigen auch Hündinnen dazu, wegzulaufen und nach einem Rüden Ausschau zu halten. Mit einer läufigen Hündin sollte man auch nicht auf eine Hundewiese gehen oder in ein Hundeauslaufgebiet, denn die Gefahr ist viel zu groß, dass es dann zu ungewolltem Nachwuchs kommen kann, denn die dort ebenfalls anwesenden Rüden reagieren mit großem Interesse und sind oft auch nicht mehr gut ansprechbar oder abrufbar.

Die Zeit der Läufigkeit kann man für Spaziergänge in ruhigen Gebieten nutzen und die Hündin bleibt an der normalen Leine oder Schleppleine.


AdobeStock 235302453Kontakte mit anderen Hunden finden nur im Einvernehmen mit dem anderen Halter statt. Foto: © yulanaom – stock.adobe.comBei Begegnungen leinen wir unseren Hund an

Kommen uns Passanten mit angeleintem Hund oder auch ohne Hund entgegen, leinen wir aus Höflichkeit und Rücksichtnahme unseren Hund an. Viele Menschen haben Angst vor Hunden, manche Menschen mögen keine Hunde.
Der entgegenkommende, angeleinte Hund kann, vielleicht aufgrund schlechter Erfahrungen, Angst vor anderen Hunden haben. Er kann aggressiv bei näherem Kontakt reagieren oder alt oder krank sein. Die Bezugspersonen wünschen aus diesen  Gründen keinen Kontakt mit unserem Hund. Dies sollten wir in jedem Fall respektieren.

Kommen uns Jogger, Fahrradfahrer, Reiter, Nordic Walker, Familien mit Kindern, ältere Mitbürger oder Menschen mit einem Handicap entgegen, nehmen wir besondere Rücksicht und leinen unsere Hunde an, damit sich niemand belästigt fühlt und niemand durch unseren Hund zu Schaden kommt.


Pinkel-Etikette

Wir lassen unsere Hunde nicht an Häuserwände, Zäune, Geschäftsauslagen, Fahrräder oder Blumenkübel pinkeln. Auch Rüden können von klein auf lernen, dass sie nicht alles anpinkeln dürfen.

Gehen wir mit unseren Hunden durch die Stadt, dann lassen wir sie vorher an einer geeigneten Stelle ihre „Geschäfte“ erledigen.

Dass die Hundehäufchen direkt in entsprechende Mülleimer entsorgt werden oder mit nach Hause genommen werden zur Entsorgung, sollte wirklich selbstverständlich sein. Das ist aber leider immer noch nicht so und gerade bei diesem Thema sorgen die vielen unbelehrbaren Hundebesitzer für viel Ärger und lassen uns alle in einem schlechten Licht erscheinen.

Auch ich als mehrfache Hundebesitzerin möchte nicht in einen Hundehaufen treten oder direkt vor meiner Einfahrt oder unserem Privatgrundstück die Hinterlassenschaften von anderen Hunden entsorgen müssen.


Entspannt bleiben in Konfliktsituationen

Kommt es doch mal zu einem Konflikt zwischen den Hunden oder fühlt sich jemand durch unseren Hund belästigt, dann ist es viel hilfreicher, ruhig und gelassen zu bleiben und sich gegebenenfalls zu entschuldigen.

Unhöflichkeiten verschärfen einen Konflikt erst recht und helfen nicht dabei, das Bild der Hundehalter zu verbessern. Bleiben wir ruhig und höflich, dann klären sich viele Dinge in einem Gespräch.


Bitte immer zuerst fragen

Zum Abschluss noch eine Bitte an alle Hundefreunde, die keinen eigenen Hund besitzen: Bitte immer zuerst die Besitzer fragen, ob der fremde Hund gestreichelt werden darf oder ob er ein Leckerchen fressen darf, und dann auf die Antwort des Besitzers warten und diese akzeptieren. Ein Nein ist nicht böse gemeint.

Nicht alle Hunde mögen fremde Menschen, viele Tierschutzhunde reagieren ängstlich. Immer mehr Hunde haben Futtermittelunverträglichkeiten und Allergien und dürfen deshalb nicht alles essen.

Gerade die ängstlichen Hunde oder auch die sehr aufgeregten Hunde brauchen etwas mehr Abstand zu fremden Personen, damit sie sich an der Leine entspannt verhalten können.

Hier hilft es, die Hunde zu ignorieren, auch wenn es sehr schwerfällt. Durch direktes Anschauen, Sich-über-den-Hund-Beugen oder Ansprechen fühlen sich die Hunde bedroht.

Hat der Hund zuerst die Möglichkeit, in Ruhe zu erschnüffeln, wer da gerade bei seinem Besitzer steht, dann kann der Hund selbst entscheiden, ob er sich annähern und Kontakt aufnehmen möchte oder lieber nicht.
 

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Heike Daniel
Foto: Hermann Daniel

Zur Person

Heike Daniel ist Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin IHK|BHV, Hundeführerscheinprüferin BHV, Dummyprüferin BHV, Blue Dog Multiplikatorin und Cumcane GoSniff Trainerin. Sie lebt mit ihrer Familie und ihren drei Hunden im schönen Pfälzerwald. Ihre drei Hunde, ein Labrador Retriever und zwei Spinone-Italiano-Rüden, begleiten sie bei Besuchsdiensten in Seniorenheimen und unterstützen sie bei ihrer Arbeit in ihrer Hundeschule Heike Daniel - Hundeerziehung und Verhaltensberatung in der Nähe von Bad Dürkheim.

Kontakt

www.hundeschule-heikedaniel.com

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