Winter-Reisen mit Hund im Wohnmobil
Schneebedeckte Landschaften oder menschenleere Strände ziehen viele Camper auch im Winter in ihren Bann. Echte Outdoorfans schreckt das nicht ab, mit dem Wohnmobil zu verreisen. Nadia Winter, Hundetrainerin und passionierte Wohnmobilcamperin, schreibt, worauf es zu achten gilt, wenn man mit Hund und Caravan im Winter reisen will.
Gut vorbereitet in den Urlaub
Eine gute Reiseapotheke für den Hund sollte beinhalten: Verbandsmaterial, selbsthaftende Verbandstapes, Pfotenschuhe, Notfallsalben, Rescuetropfen, Krallenschere, Desinfektionsmittel. Auch ein Maulkorb ist für viele Reiseländer unerlässlich und sollte vorher gut auftrainiert werden.
Sicherheit beim Reisen mit Hund sollte großgeschrieben werden. Viele Camper nehmen ihren Hund ohne entsprechende Sicherung im Wohnmobil mit, doch das kann teuer und gefährlich werden.
Mietmobile, viele Angebote, welches ist das richtige Gefährt?
Die Campingplatzsuche
Sind Hunde gestattet? Gibt es eventuell eine Hundedusche? Praktisch, wenn man in Strandnähe Urlaub macht. Auslaufflächen oder Gassistrecken direkt am Campingplatz sind natürlich absolut vorteilhaft.
Viele Campingplätze nehmen eine Hundepauschale, wenn eine gewisse Infrastruktur für Hunde geschaffen wurde, denn die Pflege und Erhaltung dieser braucht Zeit und Aufwand.
Was sollte in die Hundereisetasche?
- EU-Heimtierausweis (Tollwuteintragung, Entwurmung je nach Reiseland)
- Einreisedokumente, Titertest je nach Reiseland
- Urlaubsadresse und Handynummer in einem Halsbandtäschchen
- Haftpflichtversicherungskopie
Was kann noch mit?
- Hundegeschirr, Halsung, Leinen, Schleppleine
- Drehhaken oder Hundezäune (Weidezaun)
- Hundedecken und Hundebett
- Laken und Wolldecken für die Sitze
- Einige alte Handtücher
- Hundefutter, Leckerlis und Knabberzeug
- Schwippschwapp-Wassernapf- und Futternapf
- Lieblingsspielzeuge, Kong (befüllbar für unruhige Zeiten)
- Kotbeutel
- Maulkorb
Vor jeder Fahrt sollte mit dem Tierarzt über die empfohlen Impfungen des Reiselandes gesprochen werden und diese rechtzeitig verabreicht werden.
Und nun kann die Fahrt endlich beginnen
Mit Wohnmobil und Hunden lebt man vor allem draußen in der Natur. Foto: Jörg Winter
Wenn nun alles on Board ist, gibt es immer noch ein paar Dinge, die man beachten sollte:
Der Schwippschwapp-Napf sorgt dafür, dass während der Fahrt immer genug Wasser zur Verfügung steht. Ausreichende Pausen mit Entdeckungsmöglichkeiten sind sinnvoll. Auch einem schönen Winterurlaub mit dem Wohnmobil steht nichts mehr im Weg, wenn man sein Fahrzeug gut auf den Winter vorbereitet hat und man eine gewisse Reisevorbereitung getroffen hat. Während man im Sommer einfach so mal losfahren kann, sollte man im Winter etwas mehr Zeit für die gute Vorbereitung und Reiseplanung einplanen. Viele Campingplätze sind im Winter nicht geöffnet oder komplett ausgebucht. Unbewachte Stellplätze sind oft nicht von Schnee geräumt oder gar geschlossen. Eine rechtzeitige Buchung ist also sinnvoll. Damit es im Winter im Wohnmobil wohlig warm bleibt, ist man in der Regel mit einem Ganzjahres-Campingplatz besser beraten. In Italien ist es übrigens für viele Tradition, über die Weihnachtszeit mit dem Wohnmobil zu verreisen, das bedeutet, dass viele Campingplätze ausgebucht sind.
Kuschelig warm für Mensch und Hund
Ein Thermoscheibenschutz verhindert, dass zu viel Kälte in den Fahrzeuginnenraum eindringen kann und die Scheiben nicht so schnell beschlagen. Mietet man sich ein Wohnmobil, werden in der Regel nur wintertaugliche Wohnmobile vermietet. Wir haben ganzjährig ein Vorzelt dabei. Es bietet im Winter einen sinnvollen Stauraum für nasse Schneeschuhe und andere Utensilien. Allerdings sollte das Vorzelt winterfest sein. Wintertaugliche Vorzelte haben eine andere Beschichtung und sind so ausgerichtet, dass Schnee und Wasser besser abfließen können.
In unserem Wintercamping in der Schweiz beispielsweise war es, neben entsprechenden Winterreifen, sehr wichtig, die richtigen Schneeketten dabeizuhaben. Ohne Schneeketten und der guten Hilfe der Campingplatzbetreiber kommt man manchmal nicht mehr so einfach vom Platz wieder weg. Eiskratzer mit Teleskopstange, Enteisungsspray, Teleskopleiter und eventuell eine Klapp-Schippe sind ebenso wichtig.
Unser kleiner Schweiz-Tipp: Ein authentisches Wintercampingerlebnis mit Hund kann man auf dem höchstgelegenen Wintercampingplatz Europas erleben: Camping Morteratsch. Man sollte meinen, dass man hier fast alleine ist, jedoch täuscht man sich gewaltig. Es geht alles etwas ruhiger zu, die Menschen sitzen in ihren gemütlichen Wohnmobilen, im kleinen Restaurant oder tatsächlich in der Grilljurte. Dieser Campingplatz hat eine kleine Sauna, Trockenräume, beheizte Aufenthaltsräume und Gemeinschaftsküchen. Hier kann man nach Herzenslust wandern, skilaufen oder im schönen Örtchen Pontresina shoppen gehen. Die Schaukäserei bietet ein herrliches Frühstück.
Hunde brauchen Winterpflege
Wintertaugliche Campingplätze mit Hund
- www.hundefreundliche-campingplaetze.de
- Beim ADAC findet man hundefreundliche Campingplätze in ganz Europa: www.campingfuehrer.adac.de
- www.pincamp.de
- www.promobil.de
Beim Wintercampen kann man so richtig ausspannen, einfach die Seele baumeln lassen und die nächste Hundewanderung planen.