Der Familienhund - Das Kundenmagazin der BHV-Hundeschulen

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Die Gesundheit des Hundes im Blick

erschienen am 25. Februar 2021
Foto: Andrey Kuzmin - stocke.adobe.com
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Hunde werden immer älter. Gegen viele Erkrankungen kann vorbeugend etwas getan werden und andere lassen sich immer früher diagnostizieren. Eine gute gesundheitliche Begleitung ist daher unerlässlich, um ein möglichst langes und gesundes Leben mit dem Vierbeiner zu verbringen. Tierärztin Dr. Amelie Mayer gibt einen Überblick, auf was es zu achten gilt.

Dank des medizinischen Fortschritts ist nicht nur die Lebenserwartung von uns Menschen, sondern auch die unserer Hunde in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Wie alt ein Hund wird, ist allerdings von vielen weiteren Faktoren abhängig. Neben regelmäßiger Bewegung und gesunder Ernährung spielen besonders Rasse und Größe eine wichtige Rolle. Große Hunde haben eine kürzere Lebenserwartung als kleine. Bei bestimmten Rassen treten bestimmte Erkrankungen besonders häufig auf. Darüber sollte man sich im Vorfeld informieren und diese gegebenenfalls abklären.

Bei allen Hunden sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt wichtig. So können viele Erkrankungen bereits in einem sehr frühen Stadium erkannt und dadurch erfolgreicher behandelt werden.

Vorsorge im 1. Lebensjahr

Ab dem 3. Lebensmonat steht der erste Tierarztbesuch an, bei dem mit der Grundimmunisierung begonnen und der junge Hund gründlich untersucht wird. Der Tierarzt achtet dabei besonders auf etwaige angeborene Herzerkrankungen, schließt einen Nabelbruch aus und kontrolliert die Hoden, die in der Regel im 3. Lebensmonat ganz abgestiegen sind.

Zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat fi ndet der Zahnwechsel statt. Von persistierenden Milchzähnen spricht man, wenn der Milchzahn nicht ausfällt, während der bleibende Zahn bereits durchbricht. Problematisch ist das, weil der persistierende Milchzahn den bleibenden Zahn daran hindert, seinen richtigen Platz einzunehmen. Fehlstellungen sind die Folge. Persistierende Milchzähne müssen daher in einer kurzen Narkose gezogen werden.

Ab dem 12. Lebensmonat (Bestimmungen des jeweiligen Zuchtverbandes beachten!) ist bei bestimmten prädisponierten Rassen und Hunden, die im Hundesport eingesetzt werden sollen, eine Röntgen-Untersuchung auf Hüft- und Ellbogendysplasie sinnvoll. Betroff ene Hunde sollten aufgrund der genetischen Komponente von der Zucht ausgeschlossen werden. Allerdings spielen auch Fütterungs- und Haltungsfehler eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung. Diese in einer Kurznarkose durchzuführende Untersuchung sollten Sie in einer offiziell für HD- und ED-Röntgen zugelassenen Tierarztpraxis vornehmen lassen.

Setzen Sie sich rechtzeitig mit dem Thema Kastration auseinander. Beraten kann Sie dabei Ihr Tierarzt. Durch den Eingriff in den hormonellen Stoffwechsel kann eine Kastration zu Verhaltensänderungen führen sowie die Prognose verschiedener medizinischer Diagnosen beeinflussen. Hier gilt es, individuell abzuwägen.

Einmal jährlich zur Routineuntesuchung

Zum jährlichen Impftermin in der Tierarztpraxis gehört immer eine gründliche klinische Untersuchung des Hundes.

Dabei kontrolliert der Tierarzt

  • die Schleimhäute,
  • das Gebiss,
  • Augen und Ohren,
  • Lymphknoten,
  • hört Herz und Lunge ab,
  • kontrolliert den Puls und die Krallen,
  • tastet den Bauch durch,
  • untersucht das Gesäuge bzw. die Hoden auf Tumore,
  • kontrolliert das aktuelle Gewicht.
Stellt er Auffälligkeiten fest, leitet er weitere Untersuchungen ein. 
 
Vorsorge im Alter Mit 7-8 Jahren – bei großen Rassen schon mit 5-6 Jahren – gehört der Hund zu den Senioren. Ab jetzt steigt die Häufigkeit bestimmter Erkrankungen deutlich an. Dazu gehören z. B. Infektions- und Tumorerkrankungen aufgrund des im Alter weniger effektiv arbeitenden Immunsystems, Erkrankungen des Bewegungsapparates, des Herzens und der Zähne. Auch wenn der Hund keine auffälligen Symptome zeigt, sind daher ab jetzt zusätzlich zur oben beschriebenen jährlichen Routineuntersuchung weitere Untersuchungen empfehlenswert, durch die bestimmte Erkrankungen frühzeitig erkannt und rechtzeitig behandelt werden können.
 
Dazu gehören:
 

Jährliche Blutuntersuchung

Blutbild zur Untersuchung der zellulären Bestandteile des Blutes und Blutchemie zur Untersuchung der Organ werte (Niere, Leber etc.) sowie Kontrolle des Schilddrüsenwertes.

Jährliche Urinuntersuchung

Sie dient nicht nur dem Nachweis von Harnwegsinfektionen, sondern liefert auch wertvolle Hinweise auf das Vorliegen von Harnsteinen, Nierenerkrankungen, Tumor- oder Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetes).
 
Jährliche Blutdruckmessung
 

Sie kann wertvolle Hinweise auf das Vorliegen bestimmter Erkrankungen liefern.

Jährlicher Ultraschall des Bauchraumes
 
So lassen sich schon frühzeitig kleine Veränderungen an den Organen nachweisen. Besonders wird auf Auffälligkeiten in der Milz geachtet, da hier relativ häufig gut- oder bösartige Tumoren entstehen, die per Ultraschall diagnostizierbar sind. Betrofene Hunde zeigen in der Regel keine Symptome, bis es zu einer Läsion des Tumors kommt und die Hunde in den Bauchraum verbluten. Sie können nur durch eine sofortige Notoperation gerettet werden. Bei bösartigen Tumoren sterben die Patienten trotz erfolgreicher Notoperation in der Regel wenige Monate später, weil sich durch die Blutung Metastasen im ganzen Bauchraum verteilt haben. Wird der Tumor dagegen rechtzeitig im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung erkannt, kann er häufig noch vor einer Metastasierung komplett entfernt werden.
 

Ultraschalluntersuchung des Herzens, zunächst einmalig

25 % aller Hunde im Alter von 9-12 Jahren (vor allem kleine Rassen und besonders häufig der Cavalier King Charles Spaniel) leiden an einer Mitralklappenendokardiose, einer degenerativen Veränderung der Herzklappen, die zu einer Herzinsuffizienz führt. Eine rechtzeitige medikamentöse Behandlung verlängert die Zeit, die der Hund trotz seiner Herzerkrankung symptomfrei leben kann. Je nach Befund wird Ihr Tierarzt Sie beraten, wann eine erneute Herzsonografie sinnvoll ist.

Bei großen Rassen kommt häufiger eine andere Herzerkrankung vor, die DCM (Dilatative Kardiomyopathie, eine krankhafte Erweiterung des Herzmuskels), die zum plötzlichen Herztod führen kann. Besonders häufig betroffen ist der Dobermann, bei dem bereits ab dem Alter von 2 Jahren eine Herzultraschalluntersuchung inklusive 24-Stunden-EKG empfohlen wird.

Bei späteren Untersuchungen dienen die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen außerdem als wertvolle Vergleichswerte mit pathologischen Werten. Dafür ist eine sorgfältige Dokumentation aller erhobenen Befunde essentiell.

Persistierende Milchzähne
Persistierende Milchzähne erkennt man daran, dass sie schmaler und spitzer sind als die bleibenden Zähne. Durch die enge Nachbarschaft beider Zähne funktioniert der Reinigungseffekt des Speichels nicht, weshalb sich hier Schmutz ablagert, der einen idealen Nährboden für Bakterien darstellt.
 
Routineuntersuchung
Viele Erkrankungen fallen dem Tierbesitzer nicht auf, weil sie sich schleichend einstellen. Daher ist die jährliche Routineuntersuchung beim Impftermin bei jedem Hund in jedem Alter sinnvoll.
 
Hüftgelenksdysplasie
Dieser 12 Jahre alte Labrador leidet an einer hochgradigen Hüftdysplasie mit hochgradiger Arthrose. Vorsorglich sollte bei Hunden prädisponierter Rassen ab etwa 12 Monaten (je nach Zuchtverband) eine Röntgen-Untersuchung auf Hüftdysplasie durchgeführt werden. 
 
Ultraschall
Eine Ultraschalluntersuchung ist völlig schmerzfrei. Die Haare am Bauch (bzw. über dem Herzen) werden geschoren, dann muss der Hund für einige Minuten ruhig auf dem Rücken (bzw. beim Herzultraschall auf der Seite) liegen. Die meisten Hunde machen diese Untersuchung problemlos mit.
 
Urinuntersuchung
Eine Urinuntersuchung gibt Hinweise auf verschiedene Erkrankungen z. B. der Harnwege, aber auch Stoff wechselerkrankungen wie Diabetes mellitus lassen sich damit erkennen.
 
Blutuntersuchung
Durch eine Blutuntersuchung im Rahmen der Vorsorge können Erkrankungen erkannt werden, die ohne diese Untersuchung längere Zeit unentdeckt geblieben wären.
 
Zahnstein
Zahnstein zeigt sich in unterschiedlichem Ausmaß bei allen älteren Hunden. Mundgeruch entsteht durch die mit dem Zahnstein verbackenen Bakterien. Diese Keime und der ständige Entzündungsprozess belasten den Organismus. Prophylaktisch hilft regelmäßiges Zähneputzen und bei Bedarf eine Zahnsteinentfernung unter Narkose.
 
Fahrplan für den gesunden Hund
 
I. Den richtigen Welpen aussuchen
II. Ab dem 3. Lebensmonat: erster Tierarztbesuch mit gründlicher allgemeiner Untersuchung und Grundimmunisierung
III. 3.-4. Lebensmonat: bei Rüden Kontrolle, ob beide Hoden abgestiegen sind IV. 4.-7. Lebensmonat: Gebiss regelmäßig auf persistierende Milchzähne kontrollieren, gegebenenfalls Extraktion unter Kurz-Narkose
V. ca. 12. Lebensmonat (Bestimmungen des Zuchtverbandes beachten): Röntgenuntersuchung auf Hüft- und Ellbogendysplasie bei prädisponierten Rassen
VI. Jährliche Routineuntersuchung inklusive Impfung und regel-mäßige Entwurmung
VII. Regelmäßige Kontrolle des Gebisses auf Zahnstein/Mundgeruch, am besten täglich Zähne putzen
VIII. Ab dem 7.-8. (große Rassen ab dem 5.-6.) Lebensjahr regelmäßige Altersvorsorge:
  • Jährliche Routine-Untersuchung
  • 2x pro Jahr Gewichtskontrolle
  • Jährliche Blut- und Urinuntersuchung
  • Jährliche Blutdruckmessung
  • Jährlicher Bauchultraschall
  • Einmaliger Herzultraschall, dann je nach Befund mit dem Tierarzt nächstes Untersuchungsintervall festlegen
  • Bei Hündinnen: Kontrolle der Gesäugeleiste auf Tumoren (fühlen sich an wie kleine Erbsen unter der Haut)
  • Bei unkastrierten Rüden: Kontrolle der Hoden und der Prostata
Symptome, bei denen Sie auch außerhalb des jährlichen Checks Ihren Tierarzt aufsuchen sollten 
  • Veränderungen im Verhalten wie geringere Belastbarkeit, Mattigkeit, häufiges Hecheln
  • Vermehrter Durst mit vermehrtem Urinabsatz
  • Zahnstein/Mundgeruch
  • Augenveränderungen (Augen sollten klar sein, kein Ausfl uss, beide Pupillen gleich groß)
  • Ohrenentzündung (Juckreiz, Rötung, dunkler Ohrenschmalz, muffi ger Geruch)
  • Struppiges, stumpfes Fell
  • Zubildung in der Haut
  • Erbrechen, Inappetenz
  • Atemnot
  • Kotabsatzprobleme wie Durchfall oder besonders beim älteren unkastrierten Rüden Schmerzen und starkes Drücken beim Kotabsatz (Prostatavergrößerung)
  • Urinabsatzprobleme
  • Ausfluss aus Augen, Ohren, Scheide, Penis, After
  • Zittern, Gleichgewichtsstörungen, Lahmheit
  • Juckreiz

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Dr. Amelie Mayer
Foto: Stefan Mayer

Zur Person

Dr. Amelie Mayer ist Tierärztin mit Herz und Seele. Sie ist Autorin des „DOG CARE – Gesundheitspass für Hunde“, mit dem Hundehalter/-innen die gesundheitliche Entwicklung ihres Hundes im Blick behalten können.

Kontakt

dr-tierarzt@gmx.de | www.dog-cat-care.de

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BHV
Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e.V.
Alt Langenhain 22
65719 Hofheim

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