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Das erste Lebensjahr

erschienen am 25. Oktober 2021
Foto: Yulia Zavalishina – stock.adobe.com
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Ein neuer Hund bringt viel Trubel ins Haus. Während man jede Menge mit Erziehung und Verhalten zu tun hat, darf die gesundheitliche Seite nicht vergessen werden. Tierärztin Sonja Schmitt beschreibt, was vor allem im ersten Lebensjahr auf Hundebesitzer:innen zukommen kann.

Mit Vorfreude haben Sie den Einzug Ihres Welpen / Hundes erwartet – dann ist er da. Neben Eingewöhnung, Kennenlernen und Erziehung kommen jetzt auch die gesundheitlichen Fragen, denen Besitzer:innen im Laufe ihres Lebens gegenüberstehen. Woran Sie Beschwerden bei Ihrem Hund erkennen, wann Sie selbst Hand anlegen und wann der Tierarzt gefragt ist, erläutert Tierärztin Sonja Schmitt.

Der Hund hat Durchfall

Ihr Tierarzt wird den Hund und die Kotprobe untersuchen und evtl. unterschiedliche Endoparasiten finden wie z.B. Eier / Larven von Spulwürmern oder spezielle Parasiten, die Giardien heißen. Mit beidem können sich Hunde jeglichen Alters quasi überall anstecken – entweder bekommt der Welpe diese schon vom Muttertier mit, aber auch beim Spielen mit anderen Hunden oder beim Spaziergang können Hunde Spulwurmeier oder -larven und auch Giardien aufnehmen.

Bandwürmer

Ein Befall mit Bandwürmern setzt voraus, dass der Hund Nagetiere (Mäuse) aufgenommen hat oder mit rohem Fleisch gefüttert wird. Ein Bandwurmbefall kann in der Regel direkt festgestellt werden. Die ausgeschiedenen Bandwurmglieder, die wie Reiskörner aussehen, sind im Kot oder auch am After des Hundes direkt zu sehen, hier ist keine Kotuntersuchung vonnöten. Bandwurminfektionen verlaufen meist ohne große gesundheitliche Auswirkungen beim Hund. Manchmal kommt es zu Durchfällen, dennoch sollte ein Befall unbedingt behandelt werden.

Zuallererst ist damit leider meist auch die Stubenreinheit dahin. Dann sollte direkt der Gang zum Tierarzt folgen: mit einer Kotprobe, denn vor allem Welpen haben häufig Parasiten.

Auch wenn sie von einem guten Züchter kommen und sowohl Muttertier als auch Welpen ausreichend entwurmt wurden, kann der kleine neue Mitbewohner sich im neuen Zuhause bei den ersten Freigängen angesteckt haben. Und es kann natürlich auch sein, dass der Welpe im vorherigen Zuhause keine oder zu wenig Medikamente gegen Endoparasiten bekommen hat. Dies ist leider häufig der Fall, wenn Ihr Welpe / Hund aus dem Ausland importiert wurde.

Spulwürmer

Spulwürmer verursachen vor allem bei Welpen und Hunden, deren Immunsystem anderweitig geschwächt ist (z. B. durch lange Transporte aus dem Ausland) in der Regel Durchfall, selten auch Erbrechen sowie zu einer gestörten Nährstoffverwertung. Dies kann v.a. bei jungen Tieren zu Wachstumsstörungen und Mangelerkrankungen führen.

AdobeStock 322811976Gras hilft Hunden, ihren Magen "aufzuräumen". Zu viel Gras kann auf ein gesundheitliches Problem hindeuten.

Giardien

Häufig finden sich auch sogenannte Giardien im Kot – eine der häufigsten Parasitosen bei Welpen, aber auch bei Auslandstierschutzhunden. Auch hier kann eine Ansteckung quasi überall erfolgen – über direkten und indirekten Kontakt – beim Schnuppern auf dem Spaziergang / in der Hundeschule oder Pension usw. Vor allem bei Welpen und Tieren, die anderweitig Stress haben, löst ein Giardienbefall häufig heftigen Durchfall, häufig mit Blutbeimengung, aus, seltener Erbrechen. Die Behandlung erfordert spezielle Medikamente sowie Hygienemaßnahmen. In dieser Zeit sollten Sie mit dem Hund keine Hundekontakte pflegen und auch der Besuch in der Hundeschule muss leider pausieren, da der Hund Giardien im Kot ausscheiden kann. Ca. 14 Tage nach Beendigung der Therapie wird der Kot erneut auf Giardien untersucht und wenn die Kotprobe negativ ist, kann Ihr Hund auch wieder die Hundeschule besuchen. Damit stellt die Giardieninfektion nicht lediglich ein Gesundheitsproblem dar, sondern kann auch zu weiter reichenden Problemen führen, da vor allem die Welpen keine der so wichtigen Erfahrungen in der Sozialisationsphase machen können, da sie keine Hundekontakte haben sollten, bis die Ausscheidung der Giardien sicher beendet ist.

Zusätzlich ist zu sagen, dass einige der Endoparasiten (Giardien, Spulwürmer, Fuchsbandwurm) Zoonoseerreger sind, d.h., sie sind auch für den Menschen gefährlich und sollten unbedingt deswegen behandelt werden. Ihr Tierarzt verordnet die entsprechenden Medikamente und berät über die zu beachtenden darüber hinausführenden Hygienemaßnahmen. Ebenso bespricht er mit Ihnen diätetische Maßnahmen und Mittel zum Aufbau der durch die Parasiten gestörten Darmflora.

Stress

Beim Hund kann auch Stress zu Magen-Darm-Erkrankungen führen – dies ist häufig bei Angsthunden der Fall, die aus dem Tierschutz kommen und mit der Umstellung in die neue Umgebung Probleme haben.

Sollte Ihr Hund nach Fressen von Gras dieses einmal erbrechen oder sein eventuell zu hastig heruntergeschlungenes Futter hervorwürgen und direkt wieder fressen, ist dies nicht unbedingt bedenklich und sie können den Hund weiter beobachten, wenn Sie sich an folgenden Grundsatz halten:

Grundsätzlich sollten Sie bei jedem Erbrechen, das länger als 12 Stunden anhält, oder bei Durchfall, der länger als 24 Stunden anhält, den Tierarzt aufsuchen!

Fütterungsbedingter Durchfall und / oder Erbrechen

Auch Ihre Fütterung kann Grund für Durchfall und / oder Erbrechen bei Ihrem neuen Hund sein. So sollten z. B. bei allen Hunden Futterumstellungen langsam erfolgen über den Zeitraum von einer Woche. Ebenso kann es bei Hunden jeglichen Alters durch Rohfleischfütterung, Aufnahme von Mäusen oder Fressen von Kot anderer Tiere dazu kommen, dass Ihr Hund sich mit Endoparasiten infiziert. Teilen Sie Ihrem Tierarzt also bei Anzeichen von Magen-Darm-Erkrankungen diese Dinge mit. Natürlich können auch andere Magen-Darm-Erreger (Viren, Bakterien) diese Krankheitssymptome hervorrufen und auch mit diesen kann Ihr Hund sich überall anstecken.

Langfristige gesundheitliche Probleme durch Fütterung

Bleiben wir noch kurz bei der Fütterung: In der Regel bekommen Sie bei einem Welpen vom Züchter schon Fütterungsempfehlungen und auch ein Welpenfutterpaket mit und so ist die Versorgung erst mal gesichert und der Welpe kann im neuen Zuhause erst mal sein gewohntes Futter bekommen.

Fertigfuttermittel für Welpen oder erwachsene Hunde sowohl in Trockenfutter- als auch in Feuchtfutterform stellen eine ausgewogene Form der Ernährung für Hunde dar. Angepasst an das Lebensalter und die Größe finden Sie hier eine große Auswahl an Markenfuttermitteln.

Spezielle Futtermittel mit eher ausgefallenen Proteinquellen wie z.B. Insektenprotein sollten Hunden vorbehalten bleiben, die aufgrund von Allergien darauf angewiesen sind – wenn Ihr Hund nicht unter Futtermittelallergien leidet, gibt es keinen vernünftigen Grund, regelmäßig das Futter zu wechseln – dies ist eher schädlich und führt häufig zu Magen-Darm-Beschwerden.

Bevorzugen Sie als Ernährungsform für Ihren Hund eine selbst gekochte Nahrung oder die Rohfütterung, ist eine Ernährungsberatung dringend angeraten. Speziell auf die Bedürfnisse Ihres Hundes (Lebensalter, spezielle Berücksichtigungen z.B. von Ihnen gewünschte Fleischsorten, Erkrankungen) abgestimmt, bekommen Sie „Rezepte“ an die Hand, damit Ihr Hund ausgewogen ernährt wird. Selbst gefertigte Rationen, bei denen eine Berechnung fehlt, führen häufig zu Mangelernährung – dies kann vor allem im Wachstum zu Erkrankungen des Skelettsystems führen, unter deren Folgen der Hund lebenslang mit Beschwerden zu kämpfen hat. Eine Ernährungsberatung können Sie bei darauf spezialisierten Tierärzten in Auftrag geben (z.B. Ernährungsberatung der tiermedizinischen Universitäten).

Zecken / Flöhe / Milben AdobeStock 32384458Zecken sind fast das ganze Jahr über aktiv und finden ihren Wirt vor allem auf Wiesen und im Unterholz.

Je nach Jahreszeit müssen Sie sich auch direkt mit dem Thema „Zeckenschutz“ beschäftigen. Auch hierzu ist Ihr Tierarzt der geeignete Ansprechpartner, denn es gibt je nach Landstrich unterschiedliche Zeckenarten, die teilweise ganzjährig anzutreffen sind und unterschiedliche Erkrankungen übertragen können. Ihr Tierarzt hat geeignete Medikamente vorrätig, die helfen, damit Ihr Hund vor Zecken und zeckenübertragenen Erkrankungen geschützt ist und wird Sie diesbezüglich gut beraten. Eine Zecke an Ihrem Hund muss Sie nicht gleich in Panik versetzen, Sie können diese selbst entfernen – hierfür gibt es Pipetten oder Zangen – damit fassen Sie die Zecke direkt am Kopf und können diese dann herausziehen.

In Deutschland gibt es unterschiedliche Zeckenarten, die den Hund befallen können und die je nach Region und Jahreszeit auftreten. Sie können an der Bissstelle Juckreiz und Schwellungen verursachen, aber auch Erkankungen übertragen. Hier wären zu nennen: Borreliose, Babesiose, Ehrlichiose, Rickettsiose und Anaplasmose, um die gängigsten zu erwähnen. Sollte Ihr Hund Krankheitsanzeichen zeigen wie Mattigkeit, Fieber, Gelenkschmerzen, Inappetenz oder Hautveränderungen haben, könnten dies Folgen einer stattgehabten Infektion mit einem dieser Erreger sein. Wenn dies der Fall ist, sollten Sie auf alle Fälle den Tierarzt aufsuchen und darauf hinweisen, dass Ihr Hund einen Zeckenbefall hatte.

Ebenso ist ganzjährig ein Augenmerk zu richten auf einen Befall mit Flöhen und gehäuft auch einen Befall mit Räudemilben.

Juckreiz und Hautveränderungen können außer den oben genannten Ursachen ebenso durch Allergien verursacht werden – nur Ihr Tierarzt kann nach sorgfältiger Untersuchung, gegebenenfalls durch Entnehmen von Hautproben oder Untersuchung eines speziellen Blutprofils (Allergietest) oder gegebenenfalls durch eine sogenannte Futtermittelallergien-Ausschlussdiät, die Ursache feststellen.

Bei jedem außergewöhnlichen Juckreiz und / oder Hautveränderungen sollten Sie also mit Ihrem Tierarzt Rücksprache halten.

Der Hund aus dem Ausland

Mit diesen Ektoparasiten und den durch sie übertragenen Erkrankungen haben wir es auch häufig bei Hunden aus dem Ausland zu tun. Diese haben sich in der Regel schon im Ursprungsland damit infiziert – zu den oben genannten Erkrankungen kommt hier noch die Leishmaniose häufig vor, die durch Sandmücken übertragen wird.

Interessieren Sie sich für einen Hund aus dem Ausland / Auslandstierschutz, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Ihnen im Vorfeld ein sogenanntes „Auslandsreiseprofil“ vorgelegt wird, in dem länderspezifisch die dort vorkommenden Erkrankungen untersucht worden sind. Ergibt sich hier ein positiver Befund, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Tierarzt bzw. einem auf Auslandsreisekrankheiten spezialisierten Tierarzt (z.B. über den Verein Parasitus Ex e.V.) welche Konsequenzen das für den Hund und für Sie hat – teilweise müssen lebenslange Medikationen erfolgen.

Welpen und Junghunde leiden auch schnell mal an einer Blasenentzündung, die sie sich häufig bei längerem Liegen im nassen Gras oder auf kaltem Untergrund holen. Allerdings kommen Blasenentzündungen auch bei erwachsenen Hunden aus diesen Gründen häufiger vor z.B. auch nach einem längerem Bad im Fluss oder See. Dann muss Ihr Hund häufig Urin absetzen und manchmal passiert dann auch eine „Pfütze im Haus“ – bitte lassen Sie Ihren Hund dann untersuchen und bitte vergessen Sie nicht, eine Urinprobe zum Tierarzt mitzunehmen.

1170Einige Nahrungsmittel, die Menschen gut vertragen, können für Hunde giftig sein. Weintrauben, Birkenzucker und Schokolade gehören dazu.Vergiftungen

Erbrechen, Durchfall sowie evtl. auch unkontrollierter Urinabsatz können auch bei Vergiftungen auftreten, die allerdings seltener sind als angenommen. Hat Ihr Hund draußen etwas Unbekanntes aufgenommen und zeigt hinterher Erbrechen, Durchfall oder andere Veränderungen wie z.B. Zittern, Schwanken, Krämpfe, dann sollten Sie direkt den Tierarzt aufsuchen. Das Gleiche gilt, wenn Ihr Hund zu Hause etwas gefressen hat, was er nicht sollte: z.B. Tabletten, Schokolade, Getränke oder Nahrungsmittel mit Xylitzucker (führt schon in kleinen Mengen beim Hund zu Unterzuckerung) oder z.B. unverdauliche Dinge wie Socken oder Spielsachen.

Futterverweigerung

Sollte Ihr Hund einmal sein Futter verweigern, muss das nicht direkt eine schlimme Ursache haben, es kann sein, dass er satt ist oder beim Junghund im Alter von 4–5 Monaten kann auch der Zahnwechsel eine Rolle spielen. Ist Ihr Hund munter dabei, müssen Sie sich nicht direkt Sorgen machen, aber Sie sollten den Hund gut beobachten und bei anderen zusätzlichen Krankheitsanzeichen zur Untersuchung gehen. Spätestens wenn Ihr Hund die zweite Portion am Tag stehen lässt, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen.

Spezielle Zeiten, zu denen Ihr Hund sein Verhalten ändern kann

Da haben wir einmal, wie oben schon kurz erwähnt, den Zahnwechsel im Alter von 4–5 Monaten, zu denen die Hunde gerne wieder alles anknabbern und gegebenenfalls mal schlechter fressen. Dann kommt die Pubertät, in der sich das Verhalten ändert – sowohl Rüden als auch Hündinnen können nochmals ängstlicher werden. Die Rüden zeigen ein verändertes Verhalten gegenüber Gleichgeschlechtlichen – hier wird auch schon mal ausprobiert, wer der Stärkere ist, und es kann zu Streitigkeiten kommen. Das Gleiche kann unter Hündinnen passieren, die in der Läufigkeit häufig nicht mehr so freundlich zu Gleichgeschlechtlichen sind. Die Rüden zeigen vermehrtes Interesse an Hündinnen und können sich oft nicht mehr so gut konzentrieren. Viele Hündinnen zeigen nach der Läufigkeit eine sogenannte Scheinschwangerschaft, die auch zu Verhaltensänderungen wie Aggressivität gegenüber Hunden und Menschen führen kann sowie auch zu depressivem Verhalten. Hier ist Ihre Hundeschule und Ihr Tierarzt der Ansprechpartner.

Was kann sonst noch geschehen?

Häufig sind Lahmheiten, die nicht unbedingt direkt schlimm sein müssen, aber bei jeder Lahmheit, die länger als 24 Stunden geht, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen. Vorher kontrollieren Sie die Pfoten, ob etwa ein Fremdkörper wie z.B. ein Dorn in der Pfote ist, eine Verletzung vorliegt oder eine Kralle angerissen ist. Dann benötigen Sie gegebenenfalls auch tierärztliche Hilfe.

Mit dem Hund in den Urlaub

Ihr Tierarzt oder diese Spezialisten sind auch Ihr Ansprechpartner, wenn Sie mit Ihrem Hund ins Ausland verreisen möchten. Sie bekommen Empfehlungen, damit Sie hoffentlich ohne „unliebsame Reisemitbringsel“ wieder mit Ihrem Hund von der Reise zu Hause ankommen.

Zusätzlich zu der Endo- und Ektoparasitenvorsorge dienen vorbeugende Impfungen der Gesunderhaltung Ihres neuen vierbeinigen Familienmitgliedes. Hier sind vor allem zu nennen die Erkrankungen Staupe, Parvovirose und Leptospirose, gegen die alle Hunde geimpft sein sollten. Die Impfung gegen Tollwut ist in Deutschland nicht mehr grundsätzlich vorgeschrieben, lediglich für den Reiseverkehr und zur Teilnahme an Hundeausstellungen gilt dies. Bei der Einfuhr eines Hundes muss sie allerdings seit mindestens 3 Wochen vorhanden sein. Deshalb können Welpen frühestens mit 15 Wochen nach Deutschland eingeführt werden.

Tierarzttraining üben AdobeStock 321050128Für gesundheitliche Fragen ist Ihr Tierarzt/ Ihre Tierärztin der erste Ansprechpartner.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass Sie von Anfang an Wert darauf legen sollten, die Routineuntersuchungen bei Ihrem Hund täglich selbst durchzuführen – dies sind Augen-, Ohren- sowie Zahnkontrolle und Pfotenkontrolle und im Sommer ein Absuchen nach Zecken. Ebenfalls sollten Sie Ihren Hund mindestens einmal wöchentlich auf Umfangsvermehrungen in oder unter der Haut untersuchen, bei Hündinnen sollten Sie dabei das Gesäuge und bei Rüden die Hoden mit in die Untersuchung einbeziehen. Ihr Hundetrainer / Tierarzt steht Ihnen bei einer Anleitung / Training zur Verfügung. Sie finden inzwischen viele Hundeschulen und auch Tierärzte, die ein spezielles „Medical Training“ anbieten – hier werden Sie und Ihr Hund umfassend auf den Tierarztbesuch vorbereitet.

Regelmäßige Gesundheitskontrolle

Mit regelmäßiger Parasiten- und Impfprophylaxe sollte Ihr Hund hoffentlich nicht allzu häufig zum Tierarzt müssen – die Intervalle für die Parasitenprophylaxe sowie die notwendigen Impfungen besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, denn diese sind abhängig von dem Umfeld und der Haltung des Hundes.

Nun haben Sie Informationen über spezielle Erkrankungen bekommen – aber wann sollten Sie denn generell Ihren Tierarzt kontaktieren? Grundsätzlich sollten Sie jeden Hund zeitnah nach der Übernahme dem Tierarzt vorstellen, bei jedem Anzeichen einer Erkrankung und mindestens einmal jährlich zu einem „Check-up“ – hier wird Ihr Hund untersucht und evtl. werden Ihnen weiterführende Untersuchungen wie z.B. Blutuntersuchungen empfohlen. Außerhalb dieses Check-ups immer, wenn Ihr Hund sich plötzlich ungewohnt verhält: Er zeigt plötzliches heftiges Erbrechen oder heftigen Durchfall, er setzt Urin in der Wohnung ab oder verliert Urin, er kann nicht mehr aufstehen, zittert heftig oder zeigt anfallsartiges Geschehen. Ebenfalls nach jeder Bissverletzung oder einem Unfall, wie z.B. Treppen- oder Mauersturz, Autounfall oder auch einem Zusammenprall im Spiel mit einem anderen Hund, wenn er sich danach anders bewegt als sonst, und auch nach einem Stich, wenn die Stichstelle stark anschwillt.

Sprechen Sie Ihren Tierarzt bzw. Ihre Hundeschule auf einen Erste-Hilfe-Kurs für Hundehalter:innen an – hier erfahren Sie viele wichtige Dinge, die Ihnen im Alltag mit dem Hund Wissen und Sicherheit vermitteln können.

Vor allem im ersten Lebensjahr gibt es also viele Dinge zu beachten, hierzu gehören vor allem die bedarfsgerechte Ernährung des Welpen / Junghundes, die darauf abgezielt ist, dass Ihr Welpe / Junghund nicht zu rasch wächst und nicht zu viel Gewicht zunimmt, als auch die altersangepasste Bewegung. Mit einem zehn Wochen alten Welpen dürfen Sie sich natürlich längere Zeit draußen aufhalten und beschäftigen, dabei sollte der Welpe aber noch nicht große Strecken laufen, sondern eher schnüffeln und die Umwelt erkunden können bei dem Alter angepassten Strecken – sprechen Sie hierzu Ihren Tierarzt oder Hundetrainer an – selbstverständlich auch gerne den Züchter Ihres Hundes.

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Sonja Schmitt
Foto: privat

Zur Person

Sonja Schmitt ist praktische Tierärztin mit Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie und Schwerpunkt Osteopathie, tätig in eigener Praxis und Hundeschule. Sie ist Dozentin, Prüferin und Praxisbetrieb im Zertifikatslehrgang Hundeerzieher/in und Verhaltensberater/ in IHK/BHV. Sie ist Prüferin für den BHVHundeführerschein, Referentin im Lehrgang BHV-Mantrail-Sport-Trainer:in, BHV-Dummytrainerin und Züchterin der Rasse Spinone Italiano.

Kontakt

www.tierarztpraxis-waldschloesschen.de

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