Ernährung des Welpen
Zieht ein Welpe ein, gibt es viel zu beachten: Erziehung, Impfung, Ernährung … Die Ernährung von Hunden wird oft sehr emotional diskutiert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Hund zu füttern, aber welche ist die beste? Gibt es die überhaupt? Fakt ist, dass insbesondere die ersten Lebensmonate eine wichtige Phase in der Entwicklung darstellen, wo unter anderem auch die Ernährung eine große Rolle spielt. Dr. Susan Kröger erzählt, worauf Sie unbedingt achten sollten.
Fütterung im neuen Zuhause
Der Einzug in ein neues Zuhause sowie die Trennung von Mutter und Geschwistern ist in den ersten Tagen ziemlich viel Aufregung für einen Welpen. Um nicht noch zusätzlichen Stress durch einen Futterwechsel zu verursachen, sollte in den ersten 1-2 Wochen weiterhin das bekannte Futter vom Züchter bzw. der Züchterin gegeben werden. Wird das Futter gut vertragen und gerne gefressen, kann es beibehalten werden. Es spricht aber auch nichts dagegen, auf ein anderes Futter oder auch auf eine andere Futterart zu wechseln.
Ein Futterwechsel sollte immer langsam über mindestens 4-5 Tage erfolgen. Bleibt die Futterart die gleiche, kann jeden Tag ein weiteres Fünftel bis ein Viertel vom alten durch das neue Futter ersetzt werden. Wird die Futterart gewechselt, beispielsweise von Trockenfutter auf Feuchtfutter, dann sollte der Wechsel mahlzeitenweise stattfinden.
Egal ob Trockenfutter, Feuchtfutter oder selbst zubereitete Rationen (gekocht oder Rohfleischfütterung, BARF), generell ist jede Futterart möglich.
Bei der Auswahl von einem Trocken- oder Feuchtfutter muss darauf geachtet werden, dass es als „Alleinfutter für Hunde im Wachstum“ oder „Alleinfutter für wachsende Hunde“ bezeichnet ist. Meistens tragen diese Futter Bezeichnungen wie „Puppy“ oder „Junior“.
Diese Futter werden in der Regel bis zum 12. Lebensmonat gegeben. In Einzelfällen kann schon etwas früher (mit ca. 10 Monaten) auf ein Futter für ausgewachsene Hunde umgestellt werden.
Futtermenge
Die tägliche Futtermenge wird auf der Verpackung vom Hersteller angegeben. Diese sollte unterteilt sein in der Angabe des zu erwartenden Endgewichts sowie der Angabe der einzelnen Lebensmonate, so dass eine regelmäßige Anpassung der Tagesmenge erfolgen kann.
Bei der Fütterung von einem Alleinfutter ist es wichtig zu wissen, dass dieses alle für das Wachstum wichtigen Nährstoffe in ausreichenden Mengen enthält. Eine zusätzliche regelmäßige Ergänzung, z. B. von calciumreichen Komponenten wie Knochen, Hühnerhälsen, Eierschalen sollte nicht erfolgen, da diese zu einer Überversorgung führen kann.
Belohnungen in Form von Leckerchen
Ähnliches gilt auch für Leckerlis und Kauartikel. Diese sind in der Erziehung oft eine unersetzliche Belohnung bzw. werden zur Beschäftigung eingesetzt. Zusätzlich zum Alleinfutter sollten diese jedoch nur in geringen Mengen verfüttert werden, da sie sonst zu einer zu hohen Energieaufnahme und damit zu einem zu schnellen Wachstum führen können.
Sowohl durch eine Überversorgung mit Calcium, ein nicht ausgeglichenes Verhältnis zwischen Calcium und Phosphor als auch eine zu hohe Energieaufnahme kann es zu Störungen in der Skelettentwicklung kommen.
Maximal 10 % der täglichen Energieaufnahme sollten aus Leckerlis oder Kauartikeln bestehen, um eine Überversorgung mit Energie und somit ein zu schnelles Wachstum zu vermeiden. Wächst ein Hund dennoch zu schnell, ist es wichtig, dass Leckerlis und Kauartikel reduziert werden und nicht das Hauptfutter. Für eine Kontrolle des Wachstums kann eine individuelle Wachstumskurve geführt werden.
Wenn ein Trockenfutter gefüttert wird, bietet es sich an, einen Teil von diesem als Leckerli zu verwenden. Ansonsten eignen sich Gemüse und geringe Mengen Obst (keine Weintrauben, Rosinen).
Kauartikel für den Welpen
Kauartikel werden gerne zur Beschäftigung von Welpen gegeben. Foto: DoraZett - Adobe StockKauartikel werden sehr oft zur Beschäftigung der Hunde eingesetzt. Hierbei darf zum einen nicht vergessen werden, dass es sich bei vielen Produkten tierischen Ursprungs, wie Kaninchenohren, getrocknete Sehnen oder getrocknete Haut, um recht energiehaltige Produkte handelt. Zum anderen bestehen diese Kauartikel zu einem hohen Anteil aus eher schwer verdaulichen Proteinen, was bei einzelnen Hunden zu Verdauungsproblemen wie weichem Kot oder Blähungen führen kann. Bei sehr jungen Hunden sollte zudem darauf geachtet werden, dass die Kauartikel nicht zu hart sind, von der Gabe von Knochen ist abzuraten.
Futter selbst zubereiten
Bei einer selbst zubereiteten Ration muss für einen Hund im Wachstum immer eine individuelle Berechnung durch einen dafür ausgebildeten Tierarzt erfolgen. In diesem Rahmen sollte dann auch eine Aufklärung zu möglichen Hygienerisiken bei einer BARF-Fütterung erfolgen.
Ansonsten ist die Gestaltung einer solchen Ration zwar aufwendiger, dadurch aber auch flexibler als ein Alleinfutter und bietet auch mehr Möglichkeiten, Leckerlis wie getrocknetes Fleisch mit in der Tagesration zu berücksichtigen.
Die Anzahl der Mahlzeiten pro Tag ist unabhängig von der Futterart. Es empfiehlt sich zunächst, 3–4 mal pro Tag zu füttern. Ab einem Alter von einem halben Jahr kann auf eine Fütterung von zwei Mahlzeiten pro Tag reduziert werden.
Ein Wechsel von verschiedenen Geschmacksrichtungen kann erfolgen, ist aber nicht notwendig. Wird eine Futterart bzw. -sorte vom Hund gut vertragen und gerne gefressen, gibt es keinen Grund, das Futter zu wechseln, solange der Hund gesund ist und das Futter alle Ansprüche an die entsprechende Lebensphase erfüllt.