Der Familienhund - Das Kundenmagazin der BHV-Hundeschulen

Der Familienhund - Das Kundenmagazin der BHV-Hundeschulen

  • Start
  • Der Familienhund
      • Mediadaten
      • BHV
  • Ausgabenliste
      • 2024 - 16. Jahrgang
      • 2023 - 15. Jahrgang
      • 2022 - 14. Jahrgang
      • 2021 - 13. Jahrgang
      • 2020 - 12. Jahrgang
      • 2019 - 11. Jahrgang
      • 2018 - 10. Jahrgang
      • 2017 - 9. Jahrgang
  • für Kinder
  • Tipps + Trends
  • Kontakt
  • Start
  • Der Familienhund
      • Mediadaten
      • BHV
  • Ausgabenliste
      • 2024 - 16. Jahrgang
      • 2023 - 15. Jahrgang
      • 2022 - 14. Jahrgang
      • 2021 - 13. Jahrgang
      • 2020 - 12. Jahrgang
      • 2019 - 11. Jahrgang
      • 2018 - 10. Jahrgang
      • 2017 - 9. Jahrgang
  • für Kinder
  • Tipps + Trends
  • Kontakt
  • Startseite\
  • Ausgabenliste\
  • 2024 - 16. Jahrgang \
  • Ausgabe 2 (Oktober)\
  • Die BHV-Hunde­führer­schein-Prüfung in Theorie und Praxis

Die BHV-Hunde­führer­schein-Prüfung in Theorie und Praxis

erschienen am 28. Oktober 2024
Foto: Julia Sulzer
fFacebook
Pin It
WhatsApp

Viele Hundehaltende streben an, mit ihrem Hund den Hundeführerschein zu machen. Auch beim BHV gibt es diese Möglichkeit. Obfrau für die Prüfung des BHV-Hundeführerscheins Dr. Katrin Hagmann informiert über den Prüfungsablauf.

Die BHV-Hundeführerscheinprüfung ist eine Prüfung, bei der das Mensch-Hund-Team in vornehmlich alltäglichen Situationen überprüft wird. Dazu tritt der bzw. die Hundehaltende mit dem eigenen Hund an. Das Besondere an der BHV-Hundeführerscheinprüfung ist: Der Großteil erfolgt im öffentlichen Raum, nur der Anfang findet in ablenkungsarmer Umgebung statt. Im Gegensatz zu einer Begleithundeprüfung wird dabei kein starres Schema abgefragt. Es gibt verschiedene Alltagsaufgaben, die vom Team gemeistert werden müssen. Ein Merkmal ist, dass jedes Mensch-Hund-Team in den verschiedenen Prüfungsaufgaben und Prüfsituationen einzeln überprüft wird.

Wie läuft die Theorie ab? 

Zum BHV-Hundeführerschein gehört eine Theorieprüfung, die meist zu Beginn der Praxisprüfung vom Prüfer, von der Prüferin vor Ort abgehalten wird. Hier beweist der Mensch, dass er über die nötige Sachkunde verfügt, einen Hund zu halten und in der Öffentlichkeit zu führen. In der Prüfung werden aus einem Fragenkatalog von 222 Fragen insgesamt 40 Fragen im Multiple-Choice-Verfahren geprüft. Dies bedeutet, dass es für jede Frage vier Antwortmöglichkeiten gibt, von denen jeweils eine oder mehrere richtig sind. Direkt im Anschluss an die Prüfung kontrolliert der Prüfer, die Prüferin die Prüfbögen. 80 % der möglichen Punktzahl müssen erreicht sein, um zu bestehen. Die Theorieprüfung kann auch unabhängig von der Praxisprüfung abgelegt werden. Gehören Sie keiner Hundeschule an, die Prüfungen organisiert, können Sie sich direkt an die Geschäftsstelle BHV-Hundeführerschein wenden. Diese vermittelt einen Prüfungsplatz. Eine bestandene Theorieprüfung behält 2 Jahre ihre Gültigkeit. Wird also innerhalb der 2 Jahre eine Praxisprüfung angestrebt, muss die Theorieprüfung nicht nochmals absolviert werden. 

Fragen werden aus den folgenden Bereichen gestellt: 

  1. Rechtsvorschriften für den Umgang mit Hunden
  2. Anforderungen an die Hundehaltung unter Berücksichtigung des Tierschutzrechts
  3. Erziehen und Ausbilden von Hunden
  4. Sozialverhalten von Hunden und rassespezifische Eigenschaften von Hunden 
  5. Erkennen und Beurteilen von Gefahrensituationen mit Hunden

Wie läuft die Praxisprüfung ab? 

Nach bestandener Theorieprüfung können die Teams in die Praxis starten. Im praktischen Teil der Prüfung müssen Hundehalter/innen zeigen, dass sie ihren Hund in typischen Alltagssituationen sicher unter Kontrolle haben und ihre Umwelt weder gefährden noch belästigen. 

Die praktische Prüfung wird in drei verschiedenen Umgebungssituationen durchgeführt:

  • Teil A: in einer ablenkungsarmen Umgebung 
  • Teil B: in einer belebten öffentlichen Grünanlage bzw. einem Hundeauslaufgebiet
  • Teil C: im innerstädtischen Bereich

Diese Umgebungen werden in der Prüfung in der vorgegebenen Reihenfolge A-B-C aufgesucht. Diese Reihenfolge muss eingehalten werden. Es ist nicht möglich, den Stadtteil C in der Prüfung beispielsweise vor den Teil B zu legen. 

Die Prüfung kann in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden absolviert werden. 

  • Stufe 1 (entspricht dem Sachkunde-Niveau der Prüfung in Niedersachsen) 
  • Stufe 2 (findet komplett an der Leine statt, wie auch Stufe 1)
  • Stufe 3 (hier werden Teile auch im Freilauf geprüft)

Die unterschiedlichen Stufen stellen dabei ein unterschiedliches Prüfungsniveau dar. So gibt es in Stufe 3 mehr Aufgaben, die vom Team gekonnt werden müssen als in Stufe 1 und Stufe 2. Außerdem werden in Stufe 3 zusätzlich auch Prüfungsteile im Freilauf überprüft. Im ersten Teil der Prüfung werden die Aufgaben im ablenkungsarmen Bereich (Teil A u. a.) geprüft. Hierzu gehören beispielsweise der Rückruf, der in Teil A in allen drei Stufen überprüft wird, und das „Bleiben“ bzw. bei Stufe 1 und 2 das „Verharren“. 

Der folgende Prüfungsteil B soll den Charakter eines alltäglichen Spaziergangs haben, bei dem die Grundaufgaben wie beispielsweise Leinenführigkeit, „Sitz“, „Platz“ sowie das Verhalten vom Mensch-Hund-Team in Begegnungssituationen geprüft werden. Das jeweils einzeln geprüfte Mensch-Hund-Team stellt hier unter Beweis, dass zum Beispiel ein Jogger, Fahrradfahrer oder auch ein Kind mit einem Roller passieren kann, ohne dass es durch den Hund zu einer Belästigung kommt. Weitere Ablenkungen, die dem Team begegnen können, sind fremde Hunde, auffällig gekleidete Menschen oder auch Menschen, die die Hundehaltenden per Handschlag begrüßen. Weiter wird auch getestet, ob ein Abbruchsignal funktioniert, indem Futter auf den Boden gelegt wird, das der Hund nicht fressen darf. 

Je nach Belebtheit des gewählten Prüfungsortes, Jahreszeit und Wetter ist nicht immer mit genügend Ablenkung zu rechnen. Aus diesem Grund ist der Veranstalter, die Veranstalterin der Prüfung dafür verantwortlich, für genügend Hilfspersonen und Hunde zu sorgen, mit denen alle für die Prüfung notwendigen Begegnungssituationen in Form eines Parcours so natürlich wie möglich nachgestellt werden können. 

Die unterschiedlichen Stufen unterscheiden sich auch im ablenkungsreichen Teil B in den Aufgaben und damit in den Schwierigkeitsgraden, die jeweils verlangt werden. Für das Bestehen der Stufe 3 ist es in diesem Teil besonders wichtig, dass der Rückruf auch unter Ablenkung zuverlässig funktioniert. 

Im Stadtteil schließlich geht es u. a. darum, eine stark befahrene Straße zu überqueren, Aufzug zu fahren, ein Ladengeschäft und ein Restaurant zu besuchen und durch eine Fußgängerzone zu laufen. Der Prüfungsteil soll somit den Charakter eines Stadtbummels haben. Geprüft werden Grundaufgaben und das Verhalten in Begegnungssituationen, die sich in einem belebten Innenstadtbereich ergeben. Gibt es am Prüfungsort keine Innenstadt, kann als Alternative ein überregionales Einkaufszentrum oder auch ein Baumarkt als Prüfungsort gewählt werden.

In allen Prüfungsteilen wird besonders auf die Interaktion zwischen Mensch und Hund sowie deren Verhalten gegenüber der Umwelt geachtet. Rücksichtnahme ist hierbei wichtig. Beispielsweise sollten die Hundehaltenden bei Passanten, Joggern oder Radfahrern den Hund zu sich rufen und ausweichen, um Menschen, die eventuell Angst vor Hunden haben, genügend Raum zu geben. Auch bei Hundebegegnungen wird eine Rücksichtnahme erwartet, etwa indem der eigene Hund auf die abgewandte Seite genommen wird, um etwaigen Stress zwischen den Hunden zu minimieren. Reagiert der eigene Hund bei bestimmten Begegnungen gestresst oder ängstlich, ist es erlaubt und sogar erwünscht, dass der bzw. die Hundehaltende den Ablenkungen vorausblickend ausweicht, um den Hund vor der stressenden Situation zu schützen.

Am Ende der Prüfung: individuelles Feedback

Ein Highlight der BHV-Hundeführerscheinprüfung ist erfahrungsgemäß für alle Teilnehmenden am Ende der Prüfung das persönliche Feedback vom Prüfer, von der Prüferin. Jedes Team erhält eine Rückmeldung über die einzelnen Prüfungsaufgaben und den Umgang mit dem Hund. Besonders gut gemachte Aufgaben werden hervorgehoben und es werden Hinweise darauf gegeben, wo eventuell noch Trainingsbedarf besteht. 

Was passiert bei Nicht-Bestehen?

Wenn ein Team zur Praxisprüfung Stufe 3 angetreten ist, es sich dann aber während der Prüfung herausstellt, dass das entsprechende Prüfungsniveau nicht erreicht wird, kann das Team auf Stufe 2 oder auch direkt auf Stufe 1 zurückgestuft werden. Das Team wird ab diesem Moment dann nur noch auf die entsprechend niedrigere Stufe geprüft. Ein Team kann aber auch komplett durch die Prüfung fallen, wenn einer der allgemeinen Gründe für Nichtbestehen eintritt. Ein Beispiel hierfür wäre unangemessenes Verhalten des Halters, der Halterin gegenüber dem Hund oder der Umwelt, ein Hund, der minutenlang nicht kontrollierbar ist, oder dass der Hund Menschen anspringt. Ein Team, das durchgefallen ist, muss die Prüfung umgehend verlassen, darf aber nach 6 Wochen erneut zur Wiederholung der Prüfung antreten. 

Wo kann ich einen BHV-Hundeführerschein machen und muss ich mich besonders darauf vorbereiten?

Alle BHV-Mitglieder, Fördermitglieder und Nicht-Mitglieder können ihre Kunden auf die BHV-Hundeführerschein-Prüfung vorbereiten, wenn sie nach den entsprechenden Richtlinien arbeiten. Die Prüfung darf nur von einem anerkannten BHV-Prüfer, einer anerkannten BHV-Prüferin abgenommen werden und muss mindestens 6 Wochen vorher online angemeldet werden, damit ein Prüfer, eine Prüferin organisiert werden kann. Die ideale Gruppengröße liegt bei 6–7 Teams, mindestens 4 Teams sind erforderlich. Externe Teilnehmer/innen können sich bei anderen Hundeschulen anmelden, falls die eigene keinen Termin anbietet. Die Organisation erfolgt über die BHV-Geschäftsstelle, Fachbereich Hundeführerschein.

Wie werden die Prüfer/innen für den Hundeführerschein geschult, welche Qualifikation müssen sie nachweisen? 

Um Prüfer/in für den BHV-Hundeführerschein zu werden, muss man als professioneller Hundetrainer, professionelle Hundetrainerin arbeiten und das Zertifikat „Hundeerzieher/-in und Verhaltensberater/-in IHK“ oder „Hundefachwirt IHK“ besitzen. Alternativ können andere Qualifikationen anerkannt werden. Alle Prüfer/innen müssen BHV-Mitglieder sein. Nach Erfüllung der Voraussetzungen nehmen angehende Prüfer/innen an einer einwöchigen Schulung mit abschließender Qualifikationsprüfung teil. Um den Prüfer/innenstatus zu erhalten, müssen sie regelmäßig an Schulungen teilnehmen und jährlich mindestens eine Prüfung abnehmen.

Wie kann ich mich auf den BHV-Hundeführerschein vorbereiten? 

Eine ausführliche Beschreibung der Aufgaben des BHV-Hundeführerscheins mit vielen Tipps und Anleitung zum Training finden Sie im aktuellen Buch: „Der Hundeführerschein des BHV: Den Hund im Alltag sicher führen“, Autor/innen: Dr. Katrin Hagmann, Benjamin Kirmizi, Annette Möckel, Sonja Schmitt, z. B. zu beziehen bei 4Pfotenland.

Die Theoriefragen können Sie mit der App üben: Zur App

Sehr praktisch zum Üben sind auch die Trainingskarten: Zu den Trainingskarten

Artikel-Download als PDF

Dr. Katrin Hagmann
Foto: privat

Zur Person

Dr. Katrin Hagmann ist seit 1998 Mitglied im BHV und seit 2000 Prüferin sowie seit 2013 Prüferobfrau für den BHV Hundeführerschein. Sie ist promovierte Biologin, zertifizierte Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin IHK/BHV und setzt ihr wissenschaftliches Fachwissen, verbunden mit langjähriger Praxiserfahrung, als Fachbuchautorin und Dozentin sowie Prüferin, insbesondere im Fortbildungslehrgang „Hundeerzieher/-in und Verhaltensberater/-in IHK“ ein. Dr. Katrin Hagmann ist Inhaberin der Hundeschule „DOGMIND“ in der Nähe von Köln. Stets an ihrer Seite ist ihr Tervueren Kenzo.

Kontakt

www.dogmind.de

Der Familienhund - Das Kundenmagazin der BHV-Hundeschulen

BHV
Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e.V.
Alt Langenhain 22
65719 Hofheim

https://www.hundeschulen.de
info@der-familienhund.de

  • Impressum
  • Datenschutzerklärung
  • Cookie-Richtlinie